Man kann davon ausgehen, dass es haufenweise Justizirrtümer gibt. Die wenigsten ihrer Opfer haben das Glück, jemanden zu finden, der sich für sie einsetzt: https://www.swr.de/swr2/wissen/unschuldig-verurteilt-und-dann-der-schwierige-weg-zum-wiederaufnahmeverfahren-100.html
Solche Fälle (14 Jahre unschuldig im Gefängnis) oder wie hier und hier (jeweils 31 Jahre unschuldig im Gefängnis) dürfte es nicht geben, geschehen aber auch in einem „Rechtsstaat“ offensichtlich oft und oft. Mehr zu solcher Justizschande weiß „Monte Cristo e. V.„.
MONTE CHRISTO E.V.
Mit künstlerischen Therapien wäre diesen bedauernswerten Personen wenigstens ein wenig geholfen. Leider sind noch viele damit verbundenen Fragen offen.
Hier ein sehr lesenswertes Buch über Zustände in der Justiz. Wilhelm Schlötterer (2021). Staatsverbrechen. Der Fall Mollath. München: FBV.
Rolf Lamprecht (2008). Die Lebenslüge der Juristen. Warum Recht nicht gerecht ist. München: Deutsche Verlagsanstalt
Laut Thomas Hoeren, Direktor des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der Universität Münster, (2006) kann von Juristen häufig keine Bildung erwartet werden: „Eklat rund um das berühmte Fehlurteil des Oberlandesgerichts München, das vor Jahren einmal den Ausdruck „echt ätzend“ in einem PC-Handbuch als Ausdruck höchsten Lobes für ein Computerprogramm gesehen und ihm deshalb (fälschlicherweise) Urheberrechtsschutz zugebilligt hatte.“
siehe auch: E-Mail-Gruselkabinett: Hallöchen, Herr Professor! – DER SPIEGEL
Nicht selten verursachen die eklatanten Grammatikverstöße von Juristen ihre Fehlentscheidungen.
Th. Hoeren (2010): „Vor einigen Wochen rief ich beim Bundesforschungsministerium an. Ich wollte mich dort erkundigen, unter welches Programm ein juristisches Forschungsprojekt bei der Förderung für Geistes- und Sozialwissenschaften falle. Rechtswissenschaft sei keine Geistes- oder Sozialwissenschaft, erklärte mir die Dame am Telefon. Aber Jura sei ja nun auch keine Naturwissenschaft, entgegnete ich konsterniert. Eben, sagte die Dame, da müssen Sie sich mit den historischen oder philosophischen Grundlagen des Rechts beschäftigen, sonst gibt’s hier kein Geld… Juristen drohen endlich zu dem zu werden, was ihnen Kirchmann 1848 prophezeite, zu „Würmern, die nur von dem faulen Holze leben“.“
Mollath: Sachverhalt und Kommentare –Wie befangen ist Mollath-Richter Brixner?
„Glaubt man einem hohen Richter, ist die Zahl falscher Schuldsprüche riesig.“
„Manche Richter haben nicht mal die Unterlagen gelesen“ (11.7.2021) – Nicht nur Richter. Eine mandatierte Anwältin kam ohne Akten zur Verhandlung und musste vom Gericht informiert werden. Natürlich hatte sie verloren. Der Mandant hatte den Schaden und musste Gerichts- und Anwaltskosten zahlen.
88000 im Gefängnis, 145000 zwangseingewiesen in die Psychiatrie, oftmals lebenslänglich und aus bloßer Faulheit skrupelloser Richter und Psychiater:
„Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, was das bedeutet. 88000 Gefaengnisinsassen gibt es in der BRD, das ist 1% der Bevoelkerung, und das ist vergleichbar z.B. mit Griechenland. Aber 145000 Zwangseingewiesene? Das ist schockierend. Diese Leute haben eine ungewisse Zukunft vor sich. Sie sind der Willkuer der umgebenden Personen ausgesetzt. Natuerlich bestimmt das Gericht die Freiulassung, aber was heisst das genau? Das Gericht bestimmt aufgrund der Aussagen von begutachtenden Aerzten, diese fragen wiederum auch die beteiligten Pfleger usw. Willkuermoeglichkeiten wohin man blickt. Das ist grauenhaft. Im Gefaengnis weiss man wenigstens, nach x Jahren kommt man frei. (auch aufgeweicht durch die SIcherungsverwahrung). Was ist nur aus der BRD geworden? Einfach grauenhaft.“
siehe auch: „Schreib um dein Leben“ und „Skrupellose Richter und Psychiater“
Kann man solch ein Arbeitsfeld wirklich Musiktherapeuten empfehlen? Oder gerade deswegen? Oder ist es ein Tummelfeld für Hochstapler?
siehe SPIEGEL 4 v. 17.1.2015 „Unter Hochstaplern“: Postel_Spiegel-17.1.15 Sehr zu empfehlen sind die Berichte, wie der Briefträger Gert Postel sich nach seiner Hilfslosigkeit für seine Mutter vom Ordinarius für Psychiatrie, Prof. Dr. Tölle in Münster, als Oberarzt einstellen ließ und erfolgreicher Chefarzt in Leipzig geworden war, um den in der Psychiatrie weit verbreiteten Dilettantismus zu entlarven. Zitat aus Wikipedia:
„Armin Nack, damaliger Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, lobte rückblickend in einem Vortrag 2012 an der Universität Passau Postels Tätigkeit als psychiatrischer Gutachter in einem von Nack verantworteten Fall. Postels Arbeit sei trotz zwei weiterer mit dem Fall befasster gelernter Psychiater die beste gewesen.[25] Auch seine Leistungen während der Probezeit in der Zschadraßer Psychiatrie wurden vom damaligen Krankenhausleiter Horst Krömker als „überdurchschnittlich“ beurteilt.[11] Postel meinte hierzu „Wer die Dialektik beherrscht und die psychiatrische Sprache, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn dann in das Gewand des Akademischen stecken“.[10]
Der „Godmother of Punk“ Nina Hagen ist es zu danken, dass die Erzieherin Ilona Haslbauer nach sieben Jahren frei. Doch was ist das für eine „Freiheit“. Selbstgerechte Psychiater, Richter usw. bezeichnen sich wie für Psychopathen typisch als unschuldig. Wurde jemals einer zur Rechenschaft gezogen? Man fühlt sich an die Karrieren der Nazirichter in der BRD erinnert. Keiner wurde verurteil. Man kann angesichts des von Psychiatern, Gutachtern und Richtern skrupellos zugefügten unsäglichen Leids nicht oft genug die zahlreichen Publikationen und Sendungen empfehlen, z. B. „Psychiatrieopfer in Deutschland – Der Fall Ilona Haslbauer„, „Der Fall Michael Peresz – Verloren in der Psychiatrie„.
Die RTL-Sendung 07.12.2019 “ Schläge, Hunger, Einzelhaft – welchen Horror manche Psychiatrie ihren Patienten antut“ erinnert an vergangen geglaubte Zeiten. Keiner wurde bestraft, im Gegenteil, sie gelangten in die höchsten Positionen, wie z. B. Filbinger. Siehe auch das Buch von Ingo Müller „Furchtbare Juristen„.
In dieser Sendung des SWF zeigt oben erwähnte kurze Szene zur vielfachen Realität in der Psychiatrie einen letzten Rests des von dem dortigen Personal noch nicht gebrochenen Bewusstseins seiner Menschenwürde, wie die Schwester Zeichnungen eines von Justiz und Psychiatern in menschenverachtendster Weise mit Neuroleptika misshandelten Zwangsweggesperrten mit nach Hause bringt und damit den hilflosen und unsäglich mitleidenden Angehörigen ein wenig Trost und Hoffnung spendet – fast schon fühlt man sich an die Vertonung von 1817 des Gedichts „Du holde Kunst“ von Franz Schober vom selben Jahr durch dessen Freund Franz Schubert erinnert:
Du holde Kunst, in wie viel grauen Stunden,
Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt,
Hast du mein Herz zu warmer Lieb‘ entzunden,
Hast mich in eine beßre Welt entrückt!
Oft hat ein Seufzer, deiner Harf‘ entflossen,
Ein süßer, heiliger Akkord von dir
Den Himmel bessrer Zeiten mir erschlossen,
Du holde Kunst, ich danke dir dafür!
Erst das unermüdliche Suchen der anderen Schwester nach einem äußerst schwer zu findenden einsatzbereiten Rechtsanwalt und ihr dickes Buch mit vollen Namen und Adressen sowie der Rückhalt ihres ebenso unerschrockenen Verlegers, vor allem aber die letztlich von der Politik gefürchteten öffentlichen Medien als Vierte Gewalt haben nach vollen zehn Jahren endlich die Freilassung von Michael Peresz aus der Isolationszelle bewirkt. Und das im Jahre 2018!
Wie Musik zur unmenschlichen Tortur missbraucht wird, schildert dieses 5 Tage am Stück pudelnackt fixierte Psychiatrieopfer.
Man kennt grauenhafte Verletzungen der Menschenwürde aus der Geschichte. Selbst der Gründer der Individualpsychiatrie Alfred Adler hatte keinerlei Gewissensbisse, „Kriegszitterer“ zu misshandeln.
Welche schäbige Rolle Ehepartner und engste Verwandte spielen, ist etwa von Camille Claudel und Robert Schumann bekannt.
Auch wenn sich seit dem Psychiater Heinrich Hoffmann, Autor des „Struwwelpeter“, mehr und mehr ein Umdenken stattgefunden hat und unzählige, in der Psychiatrie Beschäftigte sich ernsthaft um das Wohl der ihnen anvertrauten Insassen kümmern und es viele dankbare Bezeugungen gibt, ist doch auch nur ein einziger Fall zu viel und verursacht allen anderen Bemühungen Probleme.
In der Musiktherapie wie insgesamt in den künstlerischen Therapien werden die nach wie vor dunklen Seiten der Psychiatrie kaum thematisiert. Dabei wäre es endlich an der Zeit, auf den Kongressen von Psychiatern zum Nachahmen von Vorbildern wie den Chefarzt für Psychiatrie, Dr. Rudolf Burkhardt, aufzufordern.
Eine künstlerische Therapeutin muss schon übermäßiges Glück haben, wenn sie auf einen männlichen Richter trifft, der gesetzeskonform urteilt. Siehe Protest wegen Verunglimpfung der Tanztherapie