Mit diesem Film von 1980 sei an Chefarzt Dr. Rudolf Burkhardt erinnert. Er war Kommissionsmitglied bei der von Prof. Dr. Dr. Karl Hörmann seit 1977 betriebenen und 1984 erfolgreichen Etablierung des Diplom-Zusatzstudiengangs Musiktherapie an der Universität Münster. Siehe Geschichte der Musiktherapie an der Universität Münster.
Chefarzt Dr. Rudolf Burkhard hatte bereits um 1970 multimodale Ansätze der Kunsttherapie gepflegt und war sich nicht zu schade, mit den Insassen zu singen, musizieren und zu tanzen, und sehr erfolgreich zu freiem bildnerischen Zeichnen zu Musik angeleitet hatte. Jahrzehntelang hatte er großflächige Bögen aus Zeitungsrollen, die er sich aus Druckereien besorgt hatte, und Farbstifte ausgegeben und die zur Musik gemalten Bilder der Patienten nummeriert und mit Datum und Uhrzeit und auf der Rückseite mit kurzen Diagnosen und Aussagen der Patienten versehen. Zu jedem Datum hatte er ärztliche Berichte angefertigt, um in seiner Zeit des Ruhestands seine jahrzehntelangen Forschungen niederzuschreiben. Dazu hatte er einen Raum in der Universität Münster zur Verfügung gestellt erhalten. Seine mit einem großen Lastwagen von Hamburg transportierten Tausenden von Dokumentationen wurden in eigens beschafften Regalen in einer zugemauerten ehemaligen Turnhallentribüne säuberlich aufgestapelt. Als er aber mit der Niederschrift beginnen wollte, starb seine mit ihm aus der DDR geflüchtete Frau und vierzehn Tage später er selbst. Die Universität Münster hatte noch einige Jahre zugewartet und gehofft, dass sich jemand findet, dieses Lebenswerk und Zeugnis erfolgreicher multimodaler Kunsttherapie auszuwerten. Vergebens. Lediglich ein Absolvent des Weiterbildungsstudiums Musiktherapie hatte einige wenige Bilder in seiner Dissertation zum Dr.med. verwertet: Riad Alexander Michael: Musikmalen als psychotherapeutische Methode bei Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (ICD-10: F4) – Eine katamnestische Evaluation.